Warum familienfreundliche Unternehmen klüger sind

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Dass die gesellschaftlichen Anforderungen sich mittelfristig auf die Arbeitswelt auswirken werden, ist nicht nur absehbar sondern vielmehr unaufhaltsam.

Unternehmen sollten sich daher bereits jetzt mit den Wünschen und Bedürfnissen der Mitarbeiter beschäftigen. Denn genau das wird sich für beide Seiten nachhaltig auszahlen und einen nicht zu unterschätzenden Mehrwert für die gesellschaftliche Entwicklung bieten.

Gehen Sie auf Ihre Beschäftigten zu

Begegnen Sie Ihren Mitarbeitern mit Empathie und Verständnis. Versuchen Sie sich in die privaten Hintergründe und Situationen hineinzuversetzen und bieten Sie Möglichkeiten zur Vereinbarkeit an. Gibt es Mitarbeiter, die Ihre Kinder nicht in eine Betreuung geben können oder belastet die häusliche Pflege von Angehörigen Teile Ihrer Belegschaft? Fragen Sie nach, zeigen Sie Interesse und Sie werden feststellen, dass Ihre Mitarbeiter Vertrauen und Glaube in Sie aufbauen und dankbare Mitarbeiter sein werden. Denn niemand ist gerne eine Nummer.

Auch Väter wollen familiäre Verantwortung übernehmen

Viele meiner Kunden berichten, dass die männlichen Mitarbeiter und besonders Familienväter den Wunsch nach einer familienfreundlichen Arbeitspolitik fordern. Sie möchten nicht alleine Verantwortung im Beruf tragen, sondern möchten auch im privaten Familienleben Mitsprache und Teilhabe erleben. Versuchen Sie dies kontinuierlich in Ihrer Unternehmenskultur zu implementieren und zu fördern.

Immer mehr Väter möchten sowohl beruflich als auch privat eingebunden werden.

Bieten Sie flexible Arbeitszeiten an

In meinen Workshops bekomme ich regelmäßig Einblicke in die Unternehmen unseres Landes und kann sagen, dass bereits viele mit Teilzeitarbeit und flexiblen Arbeitsmodellen Erfahrung gemacht haben. Für wenige sind auch schon Themen wie eine Vier-Tage-Woche oder Teilzeit-Führung ein Thema, dennoch ist hier noch eine Menge zu tun und die HR-Abteilungen werden noch einiges leisten müssen. Denken Sie darüber nach, wie Sie Ihre Mitarbeiter effizient und dennoch motiviert mit neuen Arbeitszeitlösungen führen können. Könnten sich beispielsweise zwei Mütter eine Vollzeitstelle teilen oder gar eine Führungsaufgabe gemeinsam meistern? Trauen Sie Ihren Mitarbeitern etwas zu, delegieren Sie, starten Sie Pilotprojekte, es muss nicht gleich für alle gelten, aber fangen Sie jetzt an und nicht erst, wenn Sie müssen.

Von gestern – Die Präsenzkultur

Ich kann mir vorstellen, wie manch einer jetzt die Hände über dem Kopf zusammenschlägt, aber eigentlich halten Sie vielmehr die Hände vor Ihren Augen! Blicken Sie den Tatsachen besser ins Auge! Die nachfolgenden Bewerbergenerationen werden sich nicht mit starren nine-to-five Präsenszeiten hinter dem Ofen hervorlocken lassen, die gehen einfach zum Mitbewerber, der das besser umsetzt. Verabschieden Sie sich von dem Gedanken, dass Sie alle Mitarbeiter rund um die Uhr in Ihrem Firmensitz zur Verfügung haben, denken Sie vielmehr in klugen und effektiven Varianten. Ihre Mitarbeiter sollen schließlich nicht für immer Ihrer Unternehmenszentrale „Leb Wohl“ sagen, aber müssen wirklich die meisten Mitarbeiter fünf Tage in der Woche anwesend sein oder wären ein oder zwei Tage im Homeoffice nicht auch eine Möglichkeit?

Seien Sie Vorbild

Mal ehrlich! Wer mag schon gerne Feierabend machen, wenn das Licht beim Chef wie jeden Abend bis zur späten Stunde brennt? Geben Sie Ihren Mitarbeitern einen Impuls und machen Sie selbst mal zeitig Feierabend oder legen Sie einen Homeoffice Tag ein. Versuchen Sie auch mal aus der Brille Ihres Gegenübers zu blicken. Würde sich Ihre Familie oder Ihr Privatleben nicht auch mal darüber freuen, Sie eher zu sehen?

Familienbewusste Zeiten

Als familienfreundliches Unternehmen können Sie sich mit Meetings und Treffen am Vormittag die meisten Mitarbeiter ins Boot holen. Versuchen Sie Zusammenkünfte am späten Nachmittag oder Abend zu vermeiden, so erreichen Sie auch die Teilzeitkräfte und Eltern. Es muss außerdem nicht sein, noch am späten Abend Mails zu versenden oder gar Whatsapp-Gruppen mit Inhalten zu fluten. Ihre Mitarbeiter haben nach dem Feierabend im Büro nicht automatisch auch Zuhause frei.

Ein Kind im Büro???

Hunde im Büro sind ja schon eine Sache für sich, aber Kinder? Ja richtig, auch Kinder freuen sich, wenn sie nicht alleine Zuhause sein müssen und Mama und Papa mal abenteuerlich einen Tag auf der Arbeit begleiten dürfen, ES IST JA NICHT FÜR IMMER! Versprochen 😉 Was wäre Ihnen denn lieb – Das Elternteil Zuhause oder lieber mit Kind in einem speziell hergerichteten Eltern-Kind-Büro? Ich denke, wir sind uns einig! Versuchen Sie Ihre Unternehmung jung und dynamisch zu halten, so ziehen Sie auch jungen und dynamischen Nachwuchs an und alle Kinder werden einmal groß – viel zu schnell im Übrigen. Ihre Belegschaft wird es Ihnen aber zeitlich über diese Jahre hinaus danken, dass Sie in den organisatorisch fordernden Jahren zur Seite standen.

Ja auch Kinder werden mal krank…

…. und das haben sich weder Eltern noch die Kinder ausgesucht. Also statt mit rollenden Augen zu reagieren, ist hier Einsatz gefragt, Einsatz für Ihren Mitarbeiter. Auch die Kinder werden wieder gesund und es gehört zu unserem Leben dazu, dass wir mal nicht so können, wie wir gerne würden. Begegnen Sie Ihren Mitarbeitern in dieser Zeit mit Kinderkrankentagen, zeigen Sie Lösungen auf, wie beispielsweise die Arbeit von Zuhause, wenn das Kind schläft. Auch hier ist wichtig, dass die Unternehmenskultur auf solche Schritte vorbereitet ist. Auch elternlose Kollegen müssen sich abgeholt und nicht benachteiligt fühlen. Sprechen Sie mit Ihnen und fragen Sie, was die Wünsche sind, was würde Ihnen helfen, sich noch wohler in Ihrem Unternehmen zu fühlen?

Gutes Personal: Ihr Wettbewerbsvorteil

Wenn Sie Stellenausschreibungen authentisch gestalten, dazu noch flexible Arbeitsmodelle, Homeoffice und Hilfe bei der Kinderbetreuung thematisieren, werden Sie einen deutlich größeren Personalpool ansprechen. Ebenso verhält es sich mit der Möglichkeit zu Jobsharing- Stellen, ermutigen Sie die Bewerber innovative und smarte Arbeitszeitlösungen zu erarbeiten, von denen Sie sich im Bewerbungsgespräch begeistern lassen. Es gibt bereits Jobportale, die allein Teilzeitstellen ausschreiben oder mit familienfreundlichen Unternehmen zusammen arbeiten. Gehören Sie schon dazu?

Worauf also noch warten?

Sie sehen, es kann eine Menge getan werden, um ein familienfreundliches Unternehmen zu werden oder zu sein. Es muss nicht gleich der betriebseigene Kindergarten sein, kleine Schritte sind viel entscheidender. Fangen Sie heute damit an, seien Sie Visionär und Unternehmer zugleich und lernen Sie stetig dazu, das zeichnet das Leben doch aus oder?